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4 Gründe für Second Hand Kleidung

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Nach den vielen Pelzdebatten, Aktionen, Kampagnen der letzten Wochen, ein neuer Schlag gegen die Modeindustrie. Was aktuell in facebook und Co die Runde machen wird sind solche Artikel von Greenpeace:
http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/die_giftige_masche_der_modemarken//

„Wie Modemarken Konsumenten zu unfreiwilligen Komplizen der weltweiten Wasserverschmutzung machen.“ Ich plädiere ja immer dafür, sich darüber zu informieren was man so kauft. Wie es hergestellt wird, wo und unter welchen Bedingungen, von wem und wer leidet darunter, gibt es Alternativen mit denen ich negative Auswirkungen weitestgehend ausschließen kann? Resultierend: blauer Engel-Recycling-Papier, keine Plastiktüten, Naturkosmetik, Bio wo es glaubwürdig ist,  regional wo möglich, fair trade – besonders bei Kaffee und Bananen, Mehrwegflaschen, gebrauchtes statt neues, keine Tierprodukte, langwierige, nachhaltige Produkte, Bus, Bahn, Mitfahrzentrale nehmen, keine Inlandsflüge, etc. – Geld gegen Waren und Leistungen eintauschen ist und bleibt jedes Mal eine demokratisch politische Entscheidung mit Auswirkungen.  Es ist immer ein Statement für und gleichzeitig gegen etwas.

Mir ist die Thematik der Gifte in der Kleidung wirklich nicht neu! Es ist einer der vier Gründe warum ich schon lange so viel wie es mir möglich ist Second Hand Kleidung kaufe und Kleidung sehr lange trage. Ich weiß unter welcher Wasserverschwendung und Verschmutzung, unter welchen miserablen Menschenverachtenden Bedingungen die Näherinnen arbeiten (z.b. in Bangladesh), wer die Profite bekommt, wie minderwertig alles außer der Werbung ist. Dafür nur die besten Agenturen natürlich. Sparen kann man an Lohnkosten, an Betriebsräten, an Arbeitsschutz, an Filtersystemen, am Material,… nicht aber am Schmieren von Aufsichtsbehörden, falls es die überhaupt gibt.
Die vier Gründe für mich Kleidung gebaucht zu kaufen?

1. Sie ist schon oft genug gewaschen, sodass die Giftrückstände durch Farben und Weichmacher schon ganz oder fast ganz ausgewaschen sind.

2. Ich unterstütze mit meinem Geld weder Kinderarbeit, noch die schrecklichen Arbeitsumstände in den Billiglohnländern die mitunter auch Erpressung und Misshandlungen beinhalten.

3.Ich verursache weniger Wasser-und Umweltverschmutzung allgemein, die bei Herstellung und den weiten Transportwegen anfällt.

4. Ich wirke dem Wegwerfselbstverständnis dieser Gesellschaft entgegen. Dadurch dass ich Kleidung oder andere Produkte gebraucht kaufe, erkenne ich den Wert der Gegenstände an, den Materialwert und das was es gekostet hat sie herzustellen in jeglicher Hinsicht. Ich möchte weniger Müll verursachen und werfe Dinge nicht weg und kaufe lieber langlebiges.

Ich glaube nicht an grenzenloses Wirtschaftswachstum und möchte nicht die Augen vor den globalen Folgen der jetzigen Handlungsweise verschließen. „Giftfreie Linien“ dieser Marken werden für 2013 angekündigt? Ich würde ja gern an das Gute im Kapitalismus glauben, aber Profitorientierung steht der Entwicklung zu Verantwortung in der Regel genau gegenüber.

Ein paar Dokus, für den, der Lust und Zeit hat. Sie eröffnen mit Fakten und Bildern ganz klar unser nach Jean Ziegler als „kannibalistische Weltordnung“ genanntes System.

„Die Lohnsklavinnen“ Wir sind noch lange nicht die einzigen Leidtragenden dieser Modefirmen. Und diesmal spreche ich nicht von den Pelztieren, Wollschafen und Seidenraupen – wir tragen das Gift ohne es zu wissen – andere schlucken es mit Absicht:

Fokus H&M (sind aber nicht besser oder schlechter als andere):
http://www.dokumentarfilm24.de/2012/07/25/der-hm-check-markencheck/

Fokus Blue Jeans:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten503.html

Fokus Schuhe:
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/schuhe221.html

Gifte in Textilien, aktuell:
http://www.greenpeace.de/themen/chemie/gefahren_risiken/artikel/gefaehrliche_substanzen_in_der_textilindustrie/

Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich auch über Bio-Fair-Trade Mode genauer informieren. Eine weitere mögliche Alternative.